„Aus der Vergangenheit lernen, das Heute beurteilen und das
Morgen gestalten.“  (
Kerncurriculum für die Integrierte Gesamtschule Schuljahrgänge 5 – 10, Hannover 2020, S. 5.) 

Das Fach Gesellschaftslehre setzt sich mit den Problemen der Schüler*innen sowie der Gesellschaft auseinander. In einer Welt, die sich schnell wandelt, steigt auch die Komplexität der gesellschaftlichen Probleme. Aus diesem Grund werden im Fach Gesellschaftslehre die drei Fächer Erdkunde, Geschichte und Politik/Wirtschaft sinnvoll miteinander verbunden und keine künstliche Trennung hergestellt. 

Die Schüler*innen erhalten einen Werkzeugkasten an Kompetenzen, mit denen sie die gesellschaftlichen Herausforderungen meistern sollen. So beschäftigen sich die Schüler*innen zum Beispiel mit Kinderrechten und vergleichen ihre Situation heute mit der Vergangenheit oder mit Kindern aus anderen Ländern. Sie erfahren etwas darüber, wie sie als Kinder schon aktiv etwas verändern können. Aber auch Themen wie der Klimawandel oder die Bevölkerungsentwicklung werden  behandelt. 

Durch Leitfragen wie zum Beispiel: „Über den Tellerrand schauen: Wie erlebe ich unterschiedliche (Ess-) Kulturen?“ wird der Unterricht strukturiert und von den Schüler*innen ausgehend gestaltet. Die Leitfragen greifen die Inhalte der drei Fächer in sich auf und verbinden diese im Sinne fachdidaktischer und pädagogischer Zielvorstellungen. Zum Beispiel wird sich in dieser Einheit („Über den Tellerrand schauen; Jahrgang 5) mit der Frage: Woher kommt eigentlich mein Gemüse? beschäftigt. Um danach den Zusammenhang zwischen der Herkunft von Nahrungsmitteln und kulturspezifischen Speisen zu erklären.

Fachliche Inhalte werden aber auch mit außerschulischen Besuchen verknüpft. So stehen in verschiedenen Jahrgängen verschiedene Ziele auf dem Jahresplan wie zum Beispiel das Klimahaus in Bremerhaven sowie eine KZ-Gedenkstätte. 

Auch das projektorientierte Lernen wird im Fach Gesellschaftslehre praktiziert. So haben wir zum Beispiel ein „Mittelalter“-Projekt durchgeführt, bei dem Papier geschöpft wurde, Brot gebacken wurde, um nur zwei Aktionen zu nennen. Hierbei versuchen wir noch weiter fächerübergreifend zu arbeiten. Die Arbeit an Projekten ermöglicht uns außerdem, allen unseren Schüler*innen mit ihren verschiedenen Fähigkeiten gerecht zu werden und ein gemeinsames Arbeiten von heterogenen Gruppen zu ermöglichen. Denn die Grundvoraussetzung für den Gesellschaftslehreunterricht ist die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, die dann die Basis für ein friedliches Miteinander einerseits und andererseits für das Hineinversetzen in die Bedürfnisse von Individuen und gesellschaftlichen Gruppen darstellt. Dies ist eine große Stärke des integrierenden, integrativen Ansatzes sowohl der Integrierten Gesamtschule als auch des Gesellschaftslehreunterrichts.

Durch das Fach Gesellschaftslehre können unsere Schüler*innen zu mündigen, handlungsfähigen Bürger*innen werden: „Sie können begründet eine eigene Meinung vertreten, andere Sichtweisen nachvollziehen, sich konfliktfähig verhalten und reflektierte Entscheidungen treffen. Sie handeln als entscheidungs- und interventionsfähige Bürger in der Demokratie zunehmend verantwortungsbewusst.“ (Kerncurriculum für die Integrierte Gesamtschule Schuljahrgänge 5 – 10, Hannover 2020, S. 5)